Generic filters
Exact matches only
Search in title
Search in content
Search in excerpt

Der Leitfaden für Bildeinrahmer zur Auswahl von Klingen

Jeder Bildeinrahmer weiß, dass es in den letzten fünfundzwanzig Jahren viele Veränderungen in der Branche hinsichtlich Moden, Stilen, Methoden und Materialien gegeben hat – einschließlich bedeutender Veränderungen und Fortschritte beim Passepartoutkarton. Insbesondere das Aufkommen der konservierenden Einrahmung hat eine viel größere Vielfalt an Kartonarten mit sich gebracht. Die ursprüngliche „Standardtafel“ von vor fünfundzwanzig Jahren unterscheidet sich erheblich von der heutigen Standardtafel.

Der Conservation Board brachte eine völlig neue Reihe von Regeln für das Schneiden von Passepartoutkarton mit sich, da es sich so stark unterscheidet wie das Schneiden von Holz im Vergleich zum Schneiden von Brot. Während es allgemeine Regeln gibt, die für alle Kartonarten gelten, gibt es andere, die sehr spezifisch sind. Lassen Sie uns zunächst die allgemeinen Regeln behandeln; diese können einfach als Regeln für die Klingensteuerung eingestuft werden.

Regeln für die Klingensteuerung

  • Jede seitliche Bewegung des Schneidkopfes – sei es zwischen der Schneidstange und dem Hauptkörper des Schneidkopfes oder zwischen dem Hauptkörper und dem Klingenhalter – führt zu einem inkonsistenten Verhalten der Klinge. Wenn die Klingenspitze zu Beginn des Schnitts nicht exakt positioniert ist, biegt sie sich beim Eindringen in den Karton und erzeugt eine kurvenförmige Fase, die oft als „hakige Ecke“ bezeichnet wird.
  • Auch die Klingentiefe fällt in die Kategorie der Klingensteuerung. Hier gibt es eine einfache Regel: Je länger die Klingenspitze, desto flexibler ist sie. Beim Schneiden jeder Art von Passepartoutkarton muss die Klinge auf eine Mindesttiefe eingestellt werden, um durch den Karton zu schneiden. Der beste Test ist, Ihre Schneidmatte zu prüfen, indem Sie sie nach hinten biegen. Die Klingenspitze sollte gerade die Oberfläche durchdringen und keinesfalls tiefer als bis zur Hälfte schneiden.

Wenn Sie sich sicher sind, dass Sie die oben genannten Punkte geklärt haben, können Sie sich mit der „Zähigkeit“ des Kartons beschäftigen.

Zähigkeit des Kartons

Beim Schneiden des breiten Spektrums an Kartonarten, die heute erhältlich sind, ist die entscheidende Eigenschaft die „Zähigkeit“, also wie stark der Karton dem Durchtrennen durch die Klinge widersteht.
Am einen Ende des Spektrums stehen die weicheren Kartons wie die alten Standardkartons, am anderen Ende die sehr harten Conservation-Kartons. Dazwischen liegt die gesamte Palette säurefreier, weißkerniger, moderner Standardkartons.

Auswahl zwischen einer einschneidigen (Tech S) oder einer Doppelklinge (Tech D) – und warum

Ein Sägeblatt entfernt Material beim Schneiden. Beim Schneiden eines Materials mit einer Messerklinge muss das Material jedoch eine von zwei Bedingungen erfüllen, damit die Klinge einen geraden Schnitt ausführen kann.

  1. Das Material auf jeder Seite der Klinge muss um die Hälfte der Dicke der Klinge komprimiert werden (oder zurückweichen).
  2. Das Material muss sich physisch von der Schnittlinie entfernen, ebenfalls um die halbe Dicke der Klinge.

 

Was passiert also, wenn wir mit einer Standard-Doppelklinge (Tech D) ein Schrägpassepartout aus zähem Konservierungskarton schneiden?

Die nachstehende Zeichnung zeigt das Passepartout auf einer Gleitmatte sowie die Klinge mit ihrer Schnittlinie. Auf der rechten Seite der Klinge befindet sich die Schneidstange (aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht abgebildet), die das Passepartout und die Gleitmatte am Verrutschen hindert. (Klicken Sie auf das Bild, um es zu vergrößern)

Denken Sie daran, dass der Karton zu zäh ist, um sich beim Eindringen der Klinge zusammenzuziehen.

Wenn die Klinge weiter vordringt, drückt die rechte Seite des Kartons auf die geschliffene Kante der Klinge, lenkt sie ab und verbiegt die Klinge (roter Pfeil in Bild 1).

Die linke Seite des Passepartouts beginnt sich zu heben, damit die Klinge eindringen kann. Je tiefer die Klinge eindringt, desto mehr wird sie aus der Spur gebogen.

Die resultierende Fase ist viel flacher als sie sein sollte.

Die folgenden Bilder zeigen diesen Vorgang.

 

Einschneidige Klingen (Tech S)

Bei der Verwendung von einschneidigen Klingen (Tech S) muss darauf geachtet werden, dass sie korrekt in das Schneidegerät eingesetzt werden. Wird die falsche Klingenspitze verwendet, liegt die flache Seite der Klinge oben, sodass die rechte Hälfte des Kartons sie noch stärker wegdrückt als bei einer Doppelklinge.
Warum also nicht für alle Kartons eine einschneidige Klinge (Tech S) verwenden?
Da der Druck auf beiden Seiten der Klinge ausgeglichen sein muss, kann der Druck auf der linken Seite durch das nach oben gedrückte Material ausreichen, um die Klinge nach rechts zu verschieben, wenn das Material auf der rechten Seite weich genug ist, um dies zuzulassen. Dies führt zu einem umgekehrten Haken und einer ungleichmäßigen Fase. Außerdem können Sie nur eine Klingenspitze statt zwei verwenden, was die Kosten für die Klinge erhöht.

Klingenstärke und ihr Einfluss auf das Schneiden

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Wahl der Klinge ist die Klingenstärke – die Auswahl zwischen einer 0,12 mm und einer 0,15 mm starken Klinge.
Es ist leider nicht so einfach: Eine dickere, härtere Klinge ist nicht zwangsläufig besser für härtere Kartons geeignet.
Eine dickere Klinge löst eine Reihe von Effekten aus: Erstens muss sich der Karton weiter öffnen, damit die Klinge hindurchgehen kann, was zu einer höheren Belastung führt. Zweitens drückt sich das Material stärker an die Seiten der Klinge, was die Reibung beim Schneiden erhöht.
Dieser zusätzliche Druck auf die Seite der Klinge kann die Tendenz zum Verbiegen verstärken. Daher ist der Versuch, eine hakenförmige Ecke durch die Verwendung einer dickeren Klinge zu beheben, oft nicht erfolgreich.
Es ist zu beachten, dass eine dickere Klinge beim Schneiden dickerer Materialien oft hilfreich ist, da sie der Klingenspitze zusätzliche Stabilität verleiht und das Risiko eines Spitzenbruchs verringern kann – insbesondere bei Kartons, die dicker als 3 mm (1/8″) sind.

Wie man die beste Klinge für sein Board auswählt

Diese Tabelle gibt Ihnen einen Anhaltspunkt, welche Klinge Sie verwenden sollten. Sie ist jedoch nicht narrensicher – ein paar Minuten Experimentieren sind immer von Vorteil.
Es gibt vier verschiedene Klingentypen, die alle Plattenstärken und -arten abdecken. Es ist nicht immer einfach zu beurteilen, wie zäh ein Karton ist, aber durch den Vergleich seiner Steifigkeit (Biegewiderstand) und wie leicht oder schwer sich die Oberfläche prägen lässt, erhalten Sie einen guten Anhaltspunkt.
Wenn Sie beispielsweise einen vierlagigen, zähen Konservierungskarton mit einer Dicke von 1,4 mm (0,05″) schneiden, empfiehlt die Tabelle die Verwendung einer Tech S 012 Klinge. Wenn Sie keine gute Schnittqualität erzielen, probieren Sie eine Klinge aus einer der benachbarten Boxen aus – gehen Sie nicht direkt zur diagonalen Box.
Viele Kartons mit weißem Kern und säurefreie Kartons liegen hinsichtlich der Zähigkeit im Mittelfeld. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wo Sie beginnen sollen, probieren Sie beide Klingentypen entsprechend der Kartonstärke aus und vergleichen Sie die Ergebnisse.
Beachten Sie, dass die einseitigen Klingen (Tech S) doppelt so teuer sind, da nur eine Klingenspitze verwendet werden kann. Im Gesamtzusammenhang sind die Kosten für die Klingen nur ein sehr kleiner Teil des gesamten Rahmens, aber sie tragen wesentlich zur Qualität des Endprodukts bei.

Fanden Sie dies nützlich?

Ja / Nee